Schmerz: Wegweiser und Antrieb im Herzensbusiness

Schmerz als Antrieb
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Wie so viele andere „negative“ Empfindungen hat Schmerz eine schlechte Lobby. Schließlich wollen wir uns „gut“ fühlen – ein verständlicher Wunsch! Doch was wäre, wenn wir aufgrund einer permanenten Flucht vor Schmerzen richtungsweisende Erfahrungen vermeiden würden?  


Die Signalwirkung von Schmerz

Auf medizinischer Ebene unterscheidet man zwischen akutem und chronischem Schmerz. Ersterem wird das konkrete Einwirken einer sogenannten Noxe zugeschrieben. Das bedeutet, dass es eine potentiell schädigende (chemische, physikalische, biochemische oder mechanische) Quelle gibt, durch welche das subjektive Schmerzerleben stimuliert wird. Einen Auslösereiz. Stumpf gesagt die heiße Herdplatte, auf die wir unsere Hand legen. Es macht Sinn, die Hand wegzuziehen, um eine massivere Schädigung der Haut zu vermeiden. Der akute Schmerz besitzt eine wichtige Signalwirkung! Er hat eine Warn- und Leitqualität. Bei akuten Schmerzen ist es z.B. vorübergehend notwendig, gewisse Belastungen zu vermeiden, uns zu schonen – um beispielsweise die Fraktur eines Knochens heilen lassen zu können.

Chronischer Schmerz hingegen besitzt diese Signalwirkung nicht. Es gibt hier keinen akut einwirkenden Reiz, keine Noxe. Dennoch tut es weh – das Schmerzerleben ist real! Chronische Schmerzen sind nicht weniger leidvoll. Im Gegensatz zum akuten Schmerz ist eine Schonhaltung hier nachteilig. Sie bedingen sogar oft die Entstehung oder Verstärkung chronischer Schmerzen. Dennoch vermeiden viele chronische Schmerzpatienten bestimmte Haltungen, Bewegungen, Unternehmungen. Aus Angst vor dem Schmerzerleben erhalten oder verstärken sie dadurch paradoxerweise ihre chronischen Schmerzen.    


Akuter Schmerz im Herzensbusiness…

Viele Menschen, die dem Ruf ihres Seelenfeuers folgen, ihr tieferes „Wozu?“ durch ihr Business ausdrücken wollen, unterlaufen dem Irrtum, dass dann alles immer easy, freudig und locker
zugeht. Natürlich ist es viel leichter das zu tun, was Dir in der Tiefe Deiner Seele entspricht. Doch auf diesem Weg von Innen nach Außen durchläufst Du auch eine Evolution. Eine Persönlichkeits-Evolution. Ich habe in meinem Einführungsvideo auf meinem YouTube-Kanal bereits darauf hingewiesen: Dieser Weg bringt all das nach oben, was Du nicht bist – obwohl Du es dachtest. Ebenso begegnen Dir neue Teile Deiner Selbst. All das, was Du vielleicht nie sein wolltest, abgelehnt hast. Weil Du vielleicht selbst Angst hattest, dann von Anderen abgelehnt zu werden. 
Es kann akut sehr schmerzhaft sein, sich der Illusionen bewusst zu werden, die man von sich selbst jahre- oder jahrzehntelang hatte. Um sich selbst und seinem wahren Sein und dem Sinn des Wirkens wirklich auf die Spur zu kommen braucht es eben diesen Herzenshelden in Dir, der auch bereit ist, diesen Schmerz zu konfrontieren, sich ihm zu stellen und seine Sprache verstehen lernen will. Denn auch im Herzensbusiness gilt: Akuter Schmerz hat eine Signalwirkung! Er hat eine Botschaft für Dich, eine Leit-Qualität

Chronischer Schmerz im Herzensbusiness – die Katze und der heiße Brei

Analog zur Medizin gibt es neben der Signalwirkung des akuten Schmerzes deren Abwesenheit bei chronischen Schmerzen. Die Schonhaltung bei chronischen Schmerzen lässt sich analog auf die Persönlichkeits-Ent-Wicklung im Herzensbusiness übertragen. Mit anderen Worten: Wir vermeiden etwas aus Angst vor Schmerzen und erleben dadurch dauerhaft noch mehr Schmerzen.  Falls wir z.B. Probleme damit haben, unsere Wahrheit klar zu sprechen und zu leben, weil wir Angst vor dem Schmerz der Ablehnung haben. Solch ein Schmerz ist chronisch. Er steckt meist tief in unserer Persönlichkeit und ist immer da – auch wenn er uns nicht immer bewusst ist. Es gibt keine aktuelle Noxe, keinen Auslösereiz in der Jetzt-Situation. Vielmehr aktiviert eine eingebrannte Fehlprogrammierung („Wenn ich sage, was ich denke und möchte, werde ich abgelehnt!“) die Vorstellung von Schmerz. Dieser fehlprogrammierte, chronische Schmerz kann uns eine Schonhaltung einnehmen lassen. Z.B. indem wir in einem Job bleiben, von dem wir wissen, dass wir nicht am richtigen Platz sind (also akut darunter leiden). Oder indem wir in einem Meeting schweigen (obwohl wir sprechen wollen und unsere Seele schreit). All das vermeiden wir, weil in uns die Angst vor einem Schmerzerleben brodelt. Die Angst, von Freunden, Familienmitgliedern, Kollegen oder nahen Bezugspersonen abgelehnt zu werden.
Dadurch konservieren wir den in uns vorhandenen Schmerz und halten ihn aufrecht. Wir machen keine korrigierenden Erfahrungen, erweitern weder unseren Horizont, noch unseren Bewegungsradius. Unsere Schonhaltung verhindert unsere wahrhaftige Heilung und Integration – für unser authentisches Wirken. Der heiße Brei dampft lecker – wir schleichen nur darum herum. Der Herzensheld erkennt hier unsere Selbstsabotage und findet Wege der mutigen Bewusstwerdung und Transformation.    
 

Schmerz als Antrieb und Wegweiser: Signalwirkung und Botschaften

Wie alles im Leben hat auch der Schmerz seine zwei Seiten: Einmal ist es vielleicht wirklich wichtig, den Schmerzauslöser zu erkennen und zu entfernen (Beispiel Herdplatte). Bedeutet, wenn Du mit einem Kooperationspartner, Coach oder einer Idee immer wieder auf die Nase fällst – dann gilt es vielleicht ein Loslassen einzuleiten. Dich auf etwas Neues zuzubewegen, klarer zu werden, direkter zu werden. Der Schmerz kann eine Signalwirkung haben!
Das bezieht sich auch auf Anteile, die sich vielleicht zeigen oder Illusionen, die gehen möchten. Auch hier kann es darum gehen, genau hinzusehen! Die Schmerzquelle zu lokalisieren und zu schauen, was den Schmerz verursacht. Ein innerer Missfit? Ein ungehörter Aspekt? Eine Selbstablehnung? Die Aufhebung der Schmerzquelle liegt hier in der Integrationsarbeit
In uns vorhandene chronische Schmerzen auf seelischer Ebene können uns zu Vermeidung auf unserem Herzensweg veranlassen, obwohl keine akute Signalwirkung mehr besteht. 
Wir unterlaufen hier einem Irrtum: Dass uns dieser Schmerz etwas Wichtiges über die Bedrohlichkeit einer Situation sagen will. Dabei teilt er uns vielleicht nur mit, wohin wir unsere Angst noch nicht mitgenommen haben. Vielleicht ist eben jener Schmerz der Impuls, der uns das Verständnis für unsere Angst ins Bewusstsein schießt. Der uns aufweckt und uns unsere Situation, den inneren Käfig schlagartig vor Augen führt, in welchen wir uns unbewusst selbst gesperrt haben.
Ein Schmerz, der uns im Sehnen nach Freiheit so akut trifft, dass wir den Mut zum Sprengen dieses chronischen Schmerzkäfigs aufbringen können – um befreit in die Lebendigkeit zu fliegen! 

Schmerz kann auf vielfältige Art und Weise auf Deinem Herzensweg Antrieb und Wegweiser sein. Es geht nicht darum, Leid als Lebensmotto zu wählen, sondern einen Raum zu betreten, in welchem wir Schmerz betrachten, verstehen und transformieren können: In einen Antrieb für unsere Weiterentwicklung. Einen Raum, in dem aus bloßer Angst vor Schmerz ein Wegweiser entstehen kann, der unseren Blick in die Richtung unseres nächsten Schrittes lenken kann! Der Raum, in dem der Herzensheld durch Versöhnung mit dem Schmerz einen neuen Mut zum Blühen bringt. 

Mit dieser Ode an den Schmerz wünsche ich Dir, lieber Herzensheld, die Weisheit der Unterscheidung, die Offenheit zum Lauschen und Verstehen. Und Mut um zu fühlen, anzunehmen, hinzusehen. 

Alles Liebe, Kristina

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