Wenn wir aus freiem Herzen heraus etwas kreieren wollen, das für andere Menschen hilfreich ist, sind wir allein dadurch in einer Persönlichkeitsentwicklung. So fern uns das bewusst ist. Ein Teil dieser Entwicklung besteht darin, unseren Umgang mit Feedback unter die Lupe zu nehmen. Denn: Unbewusste Abhängigkeit von Feedback kann Dein Herzensbusiness sabotieren.
A. Einbezug von Feedback ist natürlich und wichtig!
Wenn wir mit unserem Wirken in die Welt treten sind wir eingangs oft unsicher. Denn: Woher wollen wir wissen, ob das, was wir zu geben haben, auch wirklich gebraucht wird? Und was tun wir in einem solchen Fall? Wir betrachten die Rückmeldungen von Menschen, die sich unsere Videos angesehen, unsere Texte gelesen oder unser Angebot in Anspruch genommen haben. Oder auch von Coaches, Trainer und Beratern, die uns auf diesem Weg eine Orientierung geben sollen.
Und bitte verstehe mich nicht falsch – das ist ok! Natürlich ist es das! Wir sind keine Inseln und wollen ja auch, dass unser Wirken ankommt. Und entwickeln. Feedback ist eine Form des sozialen Austauschs.
Mit „Feedback“ meine ich im Folgenden nicht nur Rückmeldungen von Menschen, die Dein Angebot in Anspruch nehmen. Sonden auch Likes, Kommentare in den sozialen Medien oder externe Infos auf Deine Anfrage hin. Also von Marketing-Beratern, Social-Media-Experten und Coaches. So Leuten wie mir eben ;-).
Wir werden in der digitalen Welt mit sehr vielen Informationen gefüttert. Meistens suchen wir diese ja auch, weil wir uns orientieren wollen.
Wir Menschen nehmen natürlicherweise Rückmeldungen auf. Diese machen etwas mit uns. Weil wir Menschen sind. Wir sind verletzbar: Harte, kritische Rückmeldungen schmerzen uns. Tun weh. Vor allem dann, wenn wir für ein Video, einen Artikel oder in einem Coaching wirklich alles gegeben haben. Wohlwollende, positive Rückmeldungen tun uns gut. Wir fühlen uns bestätigt und erleben in unserem Wirken mehr Sicherheit.
Manifestation benötigt Interaktion – und damit auch frei fließende Informationen. Zentrale Frage: „Kommt das, was mein Herzensheld aus meinem Seelenfeuer geschöpft hat wirklich bei den Menschen an?“
Uns selbst erscheinen unsere Kreationen logisch und stimmig. Doch versteht mein Gegenüber, was ich sagen möchte? Ist das, was ich losschicke für einen Anderen anwendbar?
Feedback ist daher wichtig für eine bewusste Gestaltung des Kreationsprozesses. Wissenschaftlich findet das Bestätigung in der Handlungsregulationstheorie. Sowohl Winfried Hacker als auch Miller, Galanter und Pribram 1960[1] postulierten Feedbackschleifen als wesentlich im Rahmen von Handlungen. Diese dienten immer dazu, Handlungen und Pläne schrittweise zu „korrigieren“.
B. Selbstsabotage durch Feedback-Abhängigkeit
Von verschiedenen Experten wird empfohlen, einen Beitrag auf diese und jene Weise zu verfassen. Diese Headline einzusetzen, jenes Schlagwort. Dass es „schmackhafter“ wird . Einen Artikel zu kürzen, weil sie die Aufmerksamkeitsspanne des durchschnittlichen Lesers übersteigen. Oder uns wird empfohlen eine „Bedarfsanalyse“ zu machen, um einen bestimmten Markt zu „bedienen“. Versteh mich richtig – all das kann hilfreich sein. Doch – es kann Dich weit weg von einem authentischen Wirken führen und Dein individuelles Herzensbusiness sabotieren. Vor allem dann, wenn Du abspeicherst: „So wie es ist, ist es nicht ok!“.
Lass uns genauer und etwas bewusster hinsehen:
1. Motive von Experten, Beratern, Coaches ersetzen unbewusst die Deinen
Den meisten Menschen, die ein Herzensbusiness aufbauen möchten, unterstelle ich, dass es ihnen um etwas geht, das sie wirklich lieben. Dass sie mit ihrem Wirken a.) authentischer arbeiten, b.) sich freier fühlen und c.) etwas Wert- und Sinnvolles bewirken wollen. Das würde ich in vielen Fällen zu den bewussten Motiven zählen.
Wenn es auch eines Deiner Motive ist, einen bestimmten Markt zu bedienen oder maximalen Gewinn aus Deinem Wirken zu schlagen, sind Dir diese Motive bewusst. Du kannst sie in Deinen Motivkomplex integrieren (Artikel hierzu).
Alles, worüber Du Dir bewusst ist, kann integriert werden.
Geschieht es aber unbewusst, kann es eine Verschiebung und Konkurrenz in Deinen Motiven geben. Z.B. kann das Motiv „etwas Wert- und Sinnvolles bewirken“ mit dem Motiv „einen Markt bedienen“ oder „maximalen Gewinn erwirken“ konkurrieren. Welche Problematik sich zusätzlich daraus ergeben kann, beschreibe ich in diesem passenden Video auf YouTube.
Wenn wir Motive unbewusst übernehmen, verändert sich unser Verhalten. Vielleicht passen wir ein Produkt immer wieder an bestimmte „Bedürfnisse“ an oder clicken gefühlte 100x am Tag nervös auf unseren Kontostand. Unsere Energie und Aufmerksamkeit wurde von einem Punkt in uns auf einen Punkt außerhalb von uns verlegt.
Wir sind vielleicht darauf konzentriert, welche Überschrift wir wählen, welches Schlagwort – so dass möglichst viele Menschen „anbeißen“.
Vielleicht fühlen wir uns auf einmal gar nicht mehr so „frei“ in unserem Tun. Sondern mehr abhängig davon, eine unbewusst übernommene Regel (oder Marketing-Regeln) oder einen „Auftrag“ zu erfüllen (den andere für uns generiert haben).
Möglicherweise kommt uns unser Wirken auch gar nicht mehr so wert- und sinnvoll vor. Von unserer Authentizität ganz zu schweigen. Unsere Motive wurden verdrängt, weil wir unbewusst Motive von Beratern und Experten übernommen haben.
Jeder Mensch wirkt auf seine Weise, in dem Bereich, in dem er/sie zuhause ist – und das ist auch gut so. Jeder Berater, Experte oder Coach hat eine ganz eigene Art und Weise, ein eigenes Feld. Worum ich Dich mit diesem Abschnitt anregen möchte – Motive Dritter bewusst zu prüfen und zu entscheiden, welches Feedback, welches Motiv mit Dir und Deinem authentischen Wirken in Resonanz geht.
2. Bedienen, statt dienen: Den „inneren Auftrag“ aus den Augen verlieren
Orientieren wir uns an Wünsche, Rückmeldungen und Bedürfnissen von Menschen kann das eine Hilfe sein, wie wir unser Wirken in die Welt bringen. Ob es gehört und verstanden wird.
Machen wir unsere Kreation, unser Produkt, das was wir zu geben haben jedoch von diesen Wünschen und Bedürfnissen abhängig, dann beginnen wir zu bedienen. Aus eigener Erfahrung sind wir Menschen bequem. Wir scheuen Anstrengung, Veränderung und Arbeit an uns selbst. Das bedeutet, dass wir im Bedienen häufig eben genau das bedienen: Die Comfort-Zone. Die Frage ist, ob wir Menschen dadurch wahrlich dienen? Wenn wir beginnen zu bedienen, passen wir unsere Kreation (die im Herzensheld-Paradigma nicht von uns selbst zu trennen ist) an diese Bedürfnisse an.
Dadurch tragen wir unter Umständen dazu bei, Menschen in ihrer Comfort-Zone – jenseits ihres Potentials – zu füttern. Mir wurde z.B. öfter gesagt, meine Texte seien zu lang (Aufmerksamkeitsspanne usw.). Ist es meine Aufgabe, die Menschen in ihrer geringen Aufmerksamkeitsspanne zu bestätigen?
Oder nicht viel eher die, ihnen die Entscheidung zu überlassen, wie wichtig ihnen die Artikel sind und sich ggf. dafür auch anzustrengen?
Wenn wir im Herzensheld-Paradigma dienen, ecken wir auch an. Denn dieser Weg beinhaltet die Konfrontation mit unserer eigenen Comfort-Zone. Das kreative und authentische Wirken des Seelenfeuers entspricht einem (teilweise) radikalen Selbstbekenntnis. Es bedeutet nicht, dass wir nicht einfühlsam oder rücksichtsvoll sind. Das liegt in der Natur der Verbundenheit dieses Paradigmas.
Doch authentisches Wirken kann bedeuten, dass wir uns dazu entscheiden zu dienen, anstatt zu bedienen. Anstatt unsere Kreation so zu beschneiden, dass sie Menschen in der Comfort-Zone bedient, nimmt Deine authentische Kreation Unbequemlichkeiten in kauf, wenn diese dienlich sind.
Wenn Du also überlegst, ein bestimmtes „Klientel bedienen“ zu wollen (um entsprechende Rückmeldungen oder Profit zu generieren), frage Dich bitte auch, ob Du dabei „echt“ bleiben kannst und – ob es den Menschen wirklich dient. Ob es sie einlädt, fordert, sie in ihr Potential führt oder – ob es sie in einer Stagnation hält.
Letztlich geht es hierbei um eine sehr zentrale Frage: Dient unser Herzensbusiness (jenseits von unseren persönlichen Motiven) einem Konsum(bedürfnis) oder einer Potentialentwicklung?
Wenn wir Letzteres wählen (und ich glaube, dass dies bei einem „Herzensbusiness“ immer der Fall ist), werden wir auch negatives Feedback erhalten! Denn – Menschen sind im allgemeinen nicht sehr amüsiert, wenn sie etwas aus ihrer Comfort-Zone konfrontiert. Kritik, Neid, Unterstellungen, Vorwürfe usw. – rechne damit! Wenn wir uns zu sehr von Feedback abhängig machen, kann es sein, dass wir unserem authentischen Wirken unbewusst eine Abfuhr erteilen. Um diesem negativen Feedback nicht ausgesetzt zu sein. Sehr häufig ist der Kern hier eine unversöhnte Unsicherheit und Angst vor Ablehnung (haben wir alle!).
3. Entkopplung vom wahren Sinn und Sein – Sucht nach positivem Feedback
Wenn wir viele Likes, Kommentare und positive Rückmeldungen erhalten, sonnt sich unser Ego in der Anerkennung, Bestätigung und Aufwertung.
Doch was kann dadurch geschehen? Die Quelle aus der unser Wirken fließt, kann sich verändern. Anstatt das Brennen unseres Seelenfeuers, das Flüstern des Herzenshelden zu hören, lauschen wir vielleicht nur noch dem Ploppen der „Likes“ und positiven Rückmeldungen.
Unser limbisches System schüttet jedes Mal eine ordentliche Ladung Dopamin aus, wenn wir Bestätigung erhalten. Hiernach kann man wahrlich süchtig werden! Und unser Schmerzzentrum feuert, wenn wir soziale Ablehnung erleben. All diese Prozesse sind natürlich und menschlich! Doch sie können uns unbewusst formen, beeinflussen und von unseren eigentlichen Gründen wegziehen – solange wir uns das nicht genau anschauen – was es mit uns anstellt. Eben hierfür möchte ich Dich sensibilisieren.
Denn: Wirksame Verstärkermechanismen können dazu führen, dass Du Dein Wirken so gestaltest, dass Du möglichst viel Bestätigung erhältst (siehe Punkt Nr. 2).
Wir können nicht verhindern, dass uns positives Feedback berührt und freut. Ebenso wenig können wir es auslöschen, dass negatives Feedback uns verletzt und trifft. Doch wir können entscheiden, ob wir uns von Rückmeldungen abhängig machen wollen. Denn dadurch wären wir disconnected. Vom Ruf unseres Seelenfeuers entkoppelt.
Entkopple Dein Sein und Wirken immer wieder bewusst von Rückmeldungen!
C. Von Herzen: Brenne authentisch! Mute Dich zu!
Das Thema Feedback ist eng verwoben mit dem Bewusstsein hinsichtlich der wirksamen Motive in unserem Herzensbusiness und der Integration unserer Schattenaspekte im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung.
Wenn wir unser Herzensbusiness leben, um so authentisch wie möglich und aus uns selbst heraus zu wirken, anderen eine wirkliche Hilfe anbieten zu können, dürfen wir immer wieder neu prüfen. Leben wir das wirklich noch?
Können wir das sehnsuchtsvolle Flüstern in uns noch hören, das Feuer spüren? Brennen wir für das, was wir tun? Haben wir einen guten Kontakt zu diesem Herzenshelden in uns, der all das bewusst wahrnimmt? Oder sind wir auf dem Weg irgendwann – durch Feedback, Ratschläge, Meinungen und Empfehlungen – von diesem Pfad abgekommen?
Ich glaube, dass wir einen Paradigmenwechsel erleben werden. Es ist ein Gefühl, keine allumfassende Wahrheit. Doch ich glaube, dass Du, während Du diese Zeilen liest, Teil von etwas Neuem sein kannst. Etwas, wozu sich jeder Einzelne bewusst entscheiden kann. Wofür Du Dich entscheidest, hat Auswirkungen auf uns alle.
Deswegen abschließend noch ein kleiner Epilog:
Wenn wir Menschen zum Kauf zu bewegen möchten, dann wollen wir diese manipulieren. Die Augenhöhe zu unseren Mitmenschen, das Bewusstsein für Dich selbst als Teil der „Menschheitsfamilie“ in Deiner individuellen Besonderheit geht verloren. Das hat auch nicht mehr viel mit freiem Fließen zu tun, sondern mit „Locken“. Wir streuen einen „Lockstoff“ aus und warten darauf, dass jemand „anbeißt“. Dadurch ist das, was Du tust weniger ein Herzens- als vielmehr ein strategisches und profitorientiertes Business! Strategie und Profit sind nichts Schlechtes! Wenn wir aufrichtig, ehrlich und transparent damit umgehen.
Wir dürfen Wünsche und einen Willen haben (siehe Artikel Motive in unserem Herzensbusiness). Und diese müssen wir nicht verstecken – auch nicht in unserem Wirken. Im Gegenteil. Doch eben das tun wir oft (Verknüpfung Schattenthema). Weil wir nicht abgelehnt werden wollen. Denn „das gehört sich nicht!“. Auch in der spirituellen Szene werden menschliche Bedürfnisse und Motive häufig abgespalten und verurteilt. Doch diese Motive gehören zu uns, machen uns menschlich. Wenn wir das nicht anerkennen und integrieren, kann aus dem, was wir als Herzensbusiness bezeichnen etwas ganz anderes werden: Ein Fake-Business.
Wenn Du selbst von Dir behauptest, ein Herzensbusiness zu haben, dabei aber Deine anderen Motive zu verstecken versuchst (Profit, Anerkennung, vielleicht Macht) – dann werden andere Menschen das spüren. Sie werden das Gefühl haben, dass da „etwas nicht stimmt“. Etwas in uns ist nicht integriert – und das wirkt.
Ich las jüngst einen Beitrag einer Frau, die in einer Facebook-Gruppe als Coach schrieb, dass sie Menschen helfen wolle. Sie sei sehr interessiert daran sei, wie es den Menschen in der Gruppe mit einem bestimmten Thema gehe, weil sie glaube, dass ihr Coaching-Thema für jeden Menschen ein Thema sei. Ein Mann antwortete sehr direkt, dass er den Eindruck habe, dass sie nur neue Kunden für ihr Business hier gewinnen wolle.
Was ich damit sagen möchte: Der Mann (und ich ebenso) spürten, dass die Frau gewisse Motive aussparte, versteckte. Das war ihr vielleicht selbst gar nicht bewusst, denn häufig sind eben jene Themen unsere Schattenthemen (Artikel hierzu).
Lasse Feedback zu, höre und nutze es. Öffne Dich dafür. Versuche bitte zu verstehen, dass Deine Intuition, Dein Soulflow einzigartig sind und keiner Bestätigung bedürfen. In Dir ist etwas Einzigartiges, das durch Dich geboren werden möchte. Und vielleicht kannst Du es manchmal nicht sehen oder fühlen. Doch es ist da. Vertraue darauf!
Lass nicht zu, dass Du aufgrund von Feedback zu Deinem authentischen Wirken das Flüsterns Deines Seelenfeuers mit einer schweren Decke aus Zweifeln erstickst.
Glaube an Dich! Brenne authentisch! Und mute Dich damit zu!
Du hast Etwas zu geben, das keiner Korrektur bedarf!
Alles Liebe, Kristina
Die Initiative Herzensheld möchte Dir, abgesehen von persönlichen Coachings, mit diesem Blog helfen, Vertrauen in Deinen Weg aufzubauen. Hier kannst Du direkt ein kostenfreies Vorgespräch (20 Min. buchen): Zum Buchungskalender.