Wenn Du Dich in einer Selbstständigkeit befindest oder gerade auf dem Weg dazu bist, wird Dir immer wieder die Frage begegnen:
Wozu mache ich das?
Du suchst nach Deinen Motiven, Deinen tieferen Gründen für Dein Wirken. Auch nach Deinen Werten, d.h. was Dir in Deinem Tun, Deinem Business wichtig ist. In diesem Artikel geht es vor allem darum, hier Ehrlichkeit gegenüber sich selbst zu leben – denn einigen unserer Motive stehen wir vielleicht mit Ablehnung gegenüber. Eine riesige potentielle Blockade für Dein Herzensbusiness!
Egozentrismus als Teil des menschlichen Motivkomplexes
Wenn wir über Motive sprechen, dürfen wir uns bewusst machen: Es ist selten ein Grund, ein Motiv, ein Wert, der uns in eine bestimmte Richtung zieht. Es ist komplexer. In uns wirken zeitgleich mehrere Motive. Und jedes einzelne hat seine Daseinsberechtigung. Dabei ist dieser Motivkomplex manchmal auch widersprüchlich. Denn – wir Menschen sind vielschichtig.
Das menschliches Selbstbild wird auch anhand einer „sozialen Erwünschtheit“ konstruiert. Mit anderen Worten: Unser Verhalten, Erleben und Denken wird unbewusst einer Prüfung unterzogen. Einem automatischen Check, ob das „so sein darf“? Falls nicht, wächst intern die Angst vor Ausgrenzung, Ablehnung oder Kritik. Mit der Zeit konditionieren wir uns dadurch selbst, bestimmte Gedanken, Gefühle und – auch Motive – nicht mehr in unser Erleben zu lassen.
Sie landen in der dunklen Abstellkammer unseres Bewusstseins, von wo aus sie sich machtvoll (weil unbewusst) blockierend auf Dein Herzensbusiness auswirken können.
Weil wir Menschen sind, sind in naturgemäß in uns auch Motive, die nicht dem Gemeinwohl dienen oder in Licht und Liebe daherschweben.
Evolutionär sind wir dazu programmiert, unser eigenes (Über-)Leben zu sichern. Was auch immer das individuell bedeutet.
In Bezug auf Dein Herzensbusiness können ego-zentrische Motive wie der Wunsch nach Anerkennung, Bestätigung, Zuspruch oder Selbstwerterhöhung vorhanden sein. Oder auch das Motiv, finanzielle Freiheit zu kreieren. Und das ist ok! Denn – dieser Trieb steckt in uns. Es wäre eine Verleugnung von Tatsachen, so zu tun, als gäbe es dieses Geschehen in uns nicht.
Ein neuer Käfig – Selbstablehnung und Verurteilungen
In der spirituellen Szene gibt es häufig Vorwürfe und Verurteilungen, wenn Menschen beispielsweise auf ihr Äußeres achten, ihnen ihre Wirkung wichtig ist, sie für ihre Leistungen auch Bezahlung fordern.
Die nicht gemeinnützigen, individuellen Motive werden angegriffen und kritisiert: „Das ist egoistisch!“, „Da geht es nur ums Geld verdienen!“, „Das geschieht nicht in Licht und Liebe“.
Du denkst jetzt vielleicht: „Ja, das stimmt ja auch! Das ist ja ego-zentrisch…“. Mit anderen Worten – es dient Deinem Ego. Doch – gehört Dein Ego nicht ebenfalls zu Dir?
Ich möchte Dir gerne ein paar Fragen hierzu stellen:
„Wie kann Dein Herzensbusiness ein wirkliches Herzensbusiness sein, wenn es auf Selbstablehnung und Unehrlichkeit basiert?“
„Wie kannst Du ein authentisches und freies Wirken in Übereinstimmung mit Dir erleben, wenn Du Dich vor Dir selbst versteckst?“
„Steuert Dich hier die Leidenschaft, Lebendigkeit oder nicht doch vielleicht die Angst?“
Gleich dem Käfig der „sozialen Erwünschtheit“, in dem das Selbstbild gewachsen ist, führt diese Bewertung in einen neuen Käfig aus Tabus, Vorschriften, Regeln und – der Angst vor Ablehnung.
Es ist ein Irrtum zu glauben, dass die „unlauteren Motive“ verschwinden würden, indem man sie verurteilt und in einen Raum jenseits des Bewusstseins wegschiebt. Das Gegenteil ist der Fall. Sie wachsen, werden größer und – machtvoller. Weil Du sie aus Deinem Bewusstsein schiebst.
Während eine Angst vor Ablehnung im Außen herrscht, tobt innerlich ein Sturm der Selbst-Ablehnung. Verleugnung und Widerstand gegen diese ego-zentrischen Motive kostet unglaublich viel Kraft und zwingt Dich in das ermüdende Schauspiel des Käfigs, indem Du neuerlich jemand sein musst, der Du gar nicht bist. Und wolltest Du aus dieser Tretmühle nicht raus?
Mit diesem Artikel möchte ich Dich ermutigen, in eine neue Ehrlichkeit gegenüber Dir selbst zu treten. Alles, was an ego-zentrischen Motiven da ist, ist ok! Neben diesen Motiven weiß ich darum, dass in jedem Mensch ein tieferer Antrieb wohnt. Einen, der jenseits der eigenen Person liegt. Der dem Wohlergehen Aller gewidmet ist.
Beide Kräfte sind notwendig, um Dein Herzensbusiness wirklich authentisch nach vorne bringen zu können.
Annahme als Brücke zu einem Wirken für Alle
Der Herzensheld entscheidet sich für die Ehrlichkeit. Er spricht nicht nur von Licht und Liebe – er lebt sie: Indem er auch all den „unlauteren Motiven“ annehmend und akzeptierend begegnet. Er holt die verdrängten Schatten ins Bewusstsein und schafft den Raum für Integration.
Erst wenn ego-zentrische Motive in Deinem Herzen und Bewusstsein ihren Platz haben dürfen, kannst Du auch bewusste und ganzheitliche Entscheidungen treffen. Die Annahme aller Motive baut eine Brücke. Die Brücke in eine ganzheitlichere Sichtweise. Aus der Du im authentischen Zusammenspiel all Deiner Teile eine bewusste Entscheidung treffen kannst:
Welches Motiv soll wie stark in Dein Herzensbusiness einfließen?
Wie sieht Dein Motivkomplex aus?
Was ist Dein Leitmotiv?
Ist es Dir wichtig, dass Dein Wirken primär dem Wohle Aller dient?
Falls nein – muss das in diesem Moment sein?
Kannst Du anderen Motiven erlauben, temporär im Vordergrund zu stehen?
Jedes in Dir vorhandene Motiv erfüllt eine bestimmte Aufgabe für Dich.
Wir können nicht wissen, ob Dein Herzensbusiness nicht vielleicht eben diese „unlauteren Motive“ aus einem bestimmten Grund zu einer gegebenen Zeit als Antrieb benötigt. Um zu wachsen.
Das bedeutet nicht, dass Du Dein herzzentriertes Business zu einem Ego-Business umwandeln musst (was Du natürlich tun kannst). Es bedeutet lediglich, dass Du all Deinen Motiven erlaubst, in Dein Bewusstsein zu treten. Deine Annahme ermöglicht es Dir, all Deine Motive klar zu sehen (anstatt sie in den dunklen Keller zu schieben).
Was Du siehst, kannst Du bewusst in Deine Entscheidungsprozesse zur Ausrichtung einbeziehen. Wenn Du wirklich ein Wirken zum Wohle Aller anstrebst, schließe Frieden mit all den in Dir wirkenden Motiven. Nicht nur mit dem Teil, der nett aussieht.
Bewusste, innere Kommunikation für authentische Außenwirkung
Motive werden erst dadurch zu „unlauteren Motiven“, indem wir sie durch unsere Bewertung dazu machen.
Es sind erst einmal nur Motive – potentielle Antriebsturbinen. Die Dich und Dein Vorankommen, Deine Persönlichkeitsentwicklung i.R. Deines herzzentrierten Business boosten können. Bewertest Du sie und gehst dagegen an, blockierst Du Dich vielleicht in einem notwendigen Schritt.
Annahme schafft Integration, Ablehnung schafft Spaltung.
Alles, was Du abspaltest, kann Dich zu einem späteren Zeitpunkt auf unangenehme Art überraschen. Menschen werden irgendwann spüren, dass „etwas nicht stimmt“ und Dir zu misstrauen beginnen. Du selbst wirst immer mehr Kraft und Mühe aufwenden müssen, um etwas unter Verschluss zu halten und einem konstruierten Bild zu entsprechen.
Klingt das nach Freiheit und Authentizität?
Es geht gar nicht darum, dass Du in die Welt brüllst, dass Du eine bestimmte Sache vielleicht auch tust, um Anerkennung zu bekommen oder finanzielle Freiheit zu erreichen. Vielmehr geht es um eine innere, bewusste Kommunikation.
Wenn Du diese Motive annimmst und diesbezüglich bewusste Entscheidungen triffst, ist Deine Außenwirkung eine authentische und integrierte. Deine Ausstrahlung wird eben dies nach außen kommunizieren.
Der Weg des Herzenshelden fordert uns immer wieder heraus, ehrlich zu uns selbst zu sein. Ein Abenteuer!
Ich wünsche Dir viel Freude, Aufrichtigkeit und Mut!
Alles Liebe,
Kristina
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